Durchblick im Gesetzesdickicht
Wer eine Innovation auf den Markt bringt, wird sich mit aller Kraft darum kümmern, die potenzielle Kundschaft von dessen Vorzügen zu überzeugen. Denn eine Innovation ohne Nachfrage ist einfach nur eine Idee. Ist meine Idee auch wirklich neu? Gibt es an der Entwicklung Details, die es ganz ähnlich schon einmal gab? Oder sind diese vielleicht sogar schon geschützt?
Solche Fragen führen sehr schnell in das schier undurchdringliche Dickicht aus Gesetzen und Schutzrechten. Und wer sich darin verheddert, auf den wartet schlimmstenfalls ein teurer Rechtsstreit.
Arkadius Dalek ist selbst Gründer, seit Mitte 2020 ist er mit seiner Dienstleistung am Markt – aber vor juristischen Überraschungen ist der 38-Jährige sicher: Dalek ist Patentanwalt und begleitet seine Kunden von der Idee bis zur Markteinführung und darüber hinaus. Egal ob es sich dabei um eine Marken-, Design-, Gebrauchsmusteranmeldung oder Patent handelt.
Das Ziel: Selbstständigkeit
Vor etlichen Jahren habe er ein Seminar zur Zukunftsplanung besucht, erzählt Dalek. Damals notierte er sich zwei Ziele: Familie gründen, selbstständig machen. „Und jetzt habe ich das geschafft“, fügt er hinzu.
Seit 2014 ist der Heidenheimer Patentanwalt, davor hatte er Maschinenbau studiert und dann die Zusatzausbildung zum Patentanwalt angeschlossen – übrigens eine der aufwändigsten Ausbildungen überhaupt, die nach dem naturwissenschaftlichen Studium nochmals mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Eine Ausbildung zum Datenschutzbeauftragten hat der Heidenheimer ebenfalls abgeschlossen.
Sechs Jahre war Arkadius Dalek als Patentanwalt bei Voith beschäftigt, im vergangenen Jahr machte er dann seinen Traum von der Selbstständigkeit wahr – und ist glücklich damit: „Ich kann mir eine feste Anstellung nicht mehr vorstellen“, sagt er.
„Muse für die Unternehmen“
Sein Büro hat Dalek im Heidenheimer Dock 33 eingerichtet. Dort findet er nicht nur die passende Infrastruktur, sondern erklärtermaßen immer wieder auch die Inspiration eines kreativen Umfeldes. Nach seinem professionellen Selbstverständnis will er als Patentanwalt für seine Kunden nicht nur Rechtssicherheit in einem womöglich schwer zu überblickenden Marktumfeld schaffen. Ihm geht es vielmehr darum, aus einer guten Idee vielleicht eine noch bessere zu machen.
„Ich sehe mich als Muse für die Unternehmen, als Inspiration“, sagt er. Er komme immerhin aus dem Bereich Fertigung und könne so im Rahmen einer Patentanmeldung auch Spezialwissen einbringen und dabei helfen, eine gute Entwicklung zu einer einzigartigen zu machen. Für ihn sei es immer wieder wie Weihnachten, wenn er in die Ideen und Visionen seiner Kunden eintauchen dürfe.
Breit aufgebauter Schutz
Zu Beginn eines solchen Prozesses steht nach dem Erstgespräch zunächst die Recherche, ob es das geplante Produkt oder den Markennamen in vergleichbarer Form schon gibt. Dabei komme es auch vor, dass er einem Erfinder, der womöglich viel Zeit und Energie in seine Entwicklung gesteckt habe, enttäuschen müsse.
Im günstigeren Fall kann der Patentanwalt beginnen, eine möglichst breite Patentanmeldung aufzubauen. Das heißt, er beschreibt das Produkt so gründlich und ausführlich, dass jede denkbare Variante und Umgehungslösung bereits mitgedacht ist. So entsteht erst der breite Schutz, der Erfinder vor Plagiaten schützen kann. Auf Wunsch stellt Dalek auch internationalen Schutz von Innovationen sicher.