loading...

Junge Mode aus Heidenheim – regional, bio, nachhaltig

Junge, ansprechende Mode aus nachhaltigen Bio-Rohstoffen oder Recyclingmaterial mit regionaler Produktion zu verbinden – das klingt erst einmal wie eine unmöglich zu realisierende Idee. Spätestens beim Blick auf die Lohnkosten müsste der Plan zum Scheitern verurteilt sein.

Doch genau diese Herausforderung reizt die beiden Schwestern Cosima und Luisa Kammel aus Heidenheim. 2018 haben sie ihr Modelabel cølú – zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen – gegründet, schon damals mit dem Ziel, möglichst nachhaltig zu produzieren.

Ziel für 2021: eine komplett regionale Kollektion

Das wollen die jungen Unternehmerinnen 2021 noch toppen: Sie haben sich zum Ziel gesetzt, eine neue Kollektion vorzustellen, die über die gesamte Herstellungskette hinweg regional ist. Ob Design, Zuschnitt, Näherei oder Veredelung – alle Produktionsschritte werden im süddeutschen Raum erfolgen.

Ein eigenes Unternehmen war für die angehenden Architektinnen in weiter Ferne, als sie 2018 in den Semesterferien begannen, einige Sweatshirts mit dem eigens entworfenen Logo veredeln zu lassen. Was zunächst nur Zeitvertreib war, kam in ihrem Umfeld aber so gut an, dass sie nach und nach eine ganze Kollektion entwarfen und sich Dienstleister für die Umsetzung suchten.

Seither gibt es im cølú-Webshop T-Shirts, Sweat-Shirts, Hoodies oder Mützen. Alle Produkte sind aus reiner Merinowolle oder Bio-Baumwolle hergestellt. Teils ist Polyester enthalten, allerdings aus recycelten Textilien.

Nachhaltigkeit als Markenkern

„Die Nachhaltigkeit ist einer der Ursprungsgedanken von cølú“, sagen Cosima und Luisa Kammel. Die Massenproduktion von Textilien in minderer Qualität habe sie schon lange geärgert. Ihre Vision ist es, ein regionales Netzwerk zu etablieren, in dem auch über die Gewerke hinweg an den Details neuer Entwicklungen gearbeitet werden kann.

„Wir legen großen Wert auf Materialqualität und einen gewissen Designanspruch“, sagen sie. Auf die kurzen Produktzyklen der Modebranche wollen sie sich gar nicht erst einlassen. Das widerspräche ihrer Idee der Nachhaltigkeit. Vielmehr bauen die Schwestern auf zeitlose Designs, die sich vielfältig kombinieren lassen.

Eingebunden in ein starkes Netzwerk

Wenige Monaten nach dem spontanen Start von cølú meldeten die Heidenheimerinnen ein Gewerbe an. Bei der Gründung erfuhren sie wertvolle Unterstützung durch die IHK Ostwürttemberg und die Stadt Heidenheim. „Wir haben ein gutes Netzwerk gefunden, das uns unterstützt hat“, sagen sie. So wuchsen sie auch in die regionale Gründerszene hinein und können sich längst auch gut vorstellen, nach ihrem Studium cølú weiterzuführen.