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Start in eine gefragte Nische

Die Entwürfe und Pläne von Architekten, Produktdesignern und Industrieherstellern dreidimensional und sogar photorealistisch darzustellen, ist heute dank leistungsfähiger CAD-Software zwar längst möglich. Diese Aufgaben sind aber immer noch sehr aufwändig und ein Job für Spezialisten. Diese Nische wollen Sarah Trinschek und Dominik Rados mit ihrem jungen Unternehmen soloconART bedienen.

Beide haben in Würzburg Architektur studiert und bald bemerkt, dass es eine wachsende Nachfrage nach hochwertigen, digitalen 3D-Modellen gibt. Allerdings, erklärt Sarah Trinschek, lernen weder angehende Architekten noch Bauzeichner in ihrer Ausbildung, solche Renderings herzustellen. Auch für spezialisierte 3D-Artists gebe es keine geregelte Ausbildung. „Wir haben uns das neben dem Studium selber beigebracht“, sagt die junge Gründerin.

Komplexe Abläufe animieren

Den Kunden bietet soloconART Standbilder oder Animationen, die entweder auf bereits bestehenden oder von den beiden erstellten Daten bestehen. Sprich: Architekten, die ihren Bauherren Animationen liefern wollen, können soloconART ihre CAD-Daten zur Verfügung stellen, alternativ bauen Trinschek und Rados aus vorliegenden Plänen eigens 3D-Modelle. Eine durchaus anspruchsvolle Tätigkeit, gerade wenn Gebäudeentwürfe detailgetreu in ihre spätere Umgebung eingefügt werden sollen. Neben Architektur-Arbeiten bietet soloconART auch digitale Modelle und Bilder für die Industrie und Produktdesigner an, damit beispielsweise komplexe Maschinen und Abläufe animiert dargestellt werden können.

Seit März 2019 ist soloconART am Markt, zunächst bauten Sarah Trinschek und Dominik Rados ihr Unternehmen nebenberuflich auf, seit 2020 konzentrieren sie sich weitgehend auf ihre Idee. Mittlerweile haben sie ein Büro in unmittelbarer Nachbarschaft zum Heidenheimer Dock 33 angemietet. Die Gelegenheit der Heidenheimer Gründerszene Leben mit einzuhauchen, hat die Jungunternehmer gereizt: „Wir nutzen das Dock 33 fürs Netzwerken, für Besprechungen und um Leute kennenzulernen.“

Den Schritt in die Selbständigkeit gewagt

Die Selbstständigkeit sei zwar während des Studiums nicht ihre vorrangige Idee gewesen, sagen sie. Ein guter Freund habe sie aber ermutigt. Schließlich wagten sie den Schritt, investierten in Rechenleistung und spezielle Software. Von Förderprogrammen konnten sie dagegen nicht profitieren, weil es für Studierende und diesen Fachbereich keine geeigneten Förderprogramme gab. „Das ist ein bisschen schade, weil gerade im Studium solche Ideen und Kooperationen entstehen“, sagt Sarah Trinschek.

„Wir sind sehr kreative Menschen“, sagen die beiden Gründer, „wir brauchen unseren Freiraum in der Arbeitswelt und arbeiten sehr leidenschaftlich.“ Als freie Unternehmer zu arbeiten komme dieser Arbeitsweise entgegen. „Wir sind sehr dankbar, dass es angenommen wird“, sagen sie. Die Baubranche läuft aktuell gut, entsprechend ist auch das Auftragsvolumen für soloconART gestiegen. Entsprechend schließen die beiden 3D-Artists auch nicht aus, mittelfristig Mitarbeiter einzustellen oder mit anderen Start-ups zu kooperieren.